Die Freiwillige Feuerwehr Löschzug Dorsten-Holsterhausen ist mehr als nur ein Zusammenschluss engagierter Menschen. Sie ist ein Stück gelebte Dorstener Geschichte, tief verwurzelt im Stadtteil Holsterhausen, getragen von Gemeinschaft und geprägt von über 114 Jahren Einsatz für das Leben und die Sicherheit der Menschen vor Ort. Seit der Gründung im Jahr 1911 hat sich der Löschzug stetig weiterentwickelt – von einer kleinen Gemeinschaft engagierter Bürger um den Gründungsvater Josef Duve hin zu einem modernen, leistungsstarken Löschzug, der heute hochprofessionell organisiert ist und dennoch vollständig auf ehrenamtlichem Engagement beruht.
Im Jahr 2024 wurde der Löschzug zu 35 Einsätzen alarmiert – vom brennenden Schuppen bis zum schweren Verkehrsunfall. Durchschnittlich waren dabei 14 Kräfte pro Alarmierung im Einsatz. Zwei weitere Einsätze wurden durch die Führungsunterstützungseinheit mitgestaltet. In Summe kamen so allein im letzten Jahr über 3.800 Stunden ehrenamtlicher Dienst zusammen – eine beachtliche Zahl, hinter der zahllose Abende, Wochenenden und Nächte stehen, an denen Kameradinnen und Kameraden bereit waren, alles stehen und liegen zu lassen, um Anderen zu helfen.
Damit dieser Einsatz gelingt, braucht es nicht nur Herzblut, sondern auch die richtige Ausstattung. Der Fuhrpark des Löschzugs Holsterhausen ist dafür bestens aufgestellt: Das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20) ist als Erstangriffsfahrzeug ein echter Allrounder. Mit einem 2.000-Liter-Wassertank, einem Schaummitteltank und umfangreicher Beladung für technische Hilfeleistungen ist es für Brandeinsätze wie auch Verkehrsunfälle gleichermaßen gerüstet. Ergänzt wird es durch ein Tanklöschfahrzeug (TLF 3000), das in Holsterhausen allerdings mit einem normabweichenden 4.000-Liter-Wassertank ausgestattet ist. Diese zusätzliche Löschwasserreserve ist besonders bei Vegetations- oder Großbränden von unschätzbarem Wert – gerade in Bereichen, in denen Hydranten fehlen oder weit auseinanderliegen. Dank Allradantrieb bringt das Fahrzeug seine Stärke auch in unwegsamem Gelände voll zur Geltung.
Für Koordination und Nachführung der Einsatzkräfte steht ein Einsatzleitwagen (ELW 1) zur Verfügung, aus dem heraus Einsätze führungsunterstützt und dokumentiert werden. Das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) dient der flexiblen Nachführung von Personal und Material – ob zu Lehrgängen, Übungen oder bei überörtlicher Hilfe. Zusammengenommen ergibt der Fuhrpark eine funktional abgestimmte Einheit, die mit Technik, Taktik und Teamarbeit überzeugt.
Technik allein macht jedoch keine Freiwillige Feuerwehr. Erst in den Händen gut ausgebildeter KameradInnen entfaltet sie ihren Wert. Deshalb wird im Löschzug kontinuierlich in Aus- und Fortbildung investiert. Ein gutes Beispiel: Im Juni 2024 haben in Dorsten über alle Löschzüge verteilt 13 Mitglieder erfolgreich ihre Ausbildung zum Maschinisten für Löschfahrzeuge abgeschlossen. In 35 Unterrichtseinheiten wurde nicht nur technisches Wissen, sondern auch Verantwortungsbewusstsein und Einsatztaktik vermittelt.
Auch abseits des aktiven Dienstes ist der Holsterhausener Löschzug fester Bestandteil des Stadtteillebens. Veranstaltungen wie der „Kübelspritzencup“ (stadtweit), Tage der offenen Tür oder die Teilnahme an Festen mittels Fahrzeug- und Ausrüstungsschau fördern nicht nur das Wir-Gefühl, sondern machen die freiwillige Feuerwehrarbeit für die Bürger greifbar. So entstehen Nähe, Vertrauen – und oftmals auch der Impuls, selbst Teil der Kameradschaft werden zu wollen.
Eine wichtige Rolle im Hintergrund spielt der Förderverein des Löschzugs Holsterhausen (jetzt Mitglied werden). Er unterstützt Anschaffungen, Kameradschaftsanlässe und insbesondere auch die Außenwahrnehmung. Wer sich nicht aktiv im Einsatz engagieren möchte, findet hier eine wertvolle Möglichkeit, die freiwillige Feuerwehrarbeit mitzutragen – sei es durch Spenden, praktische Hilfe oder einfach durch das Teilen einer gemeinsamen Haltung: Verantwortung übernehmen, wenn es darauf ankommt.
Die Jahre 2024 und 2025 stehen beim Löschzug Holsterhausen nicht nur für Einsatzerfolge, sondern auch für ein starkes Zeichen, dass Ehrenamt Zukunft hat. In ganz Nordrhein-Westfalen engagieren sich über 83.000 Menschen in rund 396 freiwilligen Wehren – Kameradinnen und Kameraden, die wie wir in Holsterhausen dafür sorgen, dass Hilfe nicht nur versprochen, sondern auch geleistet wird.
Wer sich fragt, wie man in seiner Stadt etwas bewirken kann, findet bei uns eine mögliche Antwort: im Ehrenamt – ob aktiv oder unterstützend. Denn eine starke Freiwillige Feuerwehr lebt nicht allein von Technik oder Muskelkraft. Sie lebt von den Menschen, die sie tragen. Holsterhausen weiß das. Und handelt danach – seit über 100 Jahren 🙂